The Big 5: Ein eigenes Architekturbüro gründen für Anfänger
Es ist der große Schritt in die Unabhängigkeit – sein eigenes Architekturbüro zu gründen. Was benötigt man aber, um als Selbstständiger ein erfolgreiches Architekturbüro eröffnen zu können? Die Checkliste.
Geschäftsidee
Eine Frage sollte auf der Suche nach seinem USP – also der Unique Selling Proposition – im Zentrum stehen: Was kann ich besser als meine Konkurrenz? Bringe ich sogar etwas völlig Neues mit? Hat mein Architekturbüro eine Spezialisierung, mit dem wir uns von anderen abheben? Bewege ich mich als Architekt in einer besonderen Nische? Wenn ja, wie kann ich das verwenden, um Kunden zu gewinnen? Denn: Auch als Ingenieur oder Architekt muss man sein Alleinstellungsmerkmal finden, um in der Branche wirklich aufzufallen. Vor allem als Problemlöser findet man schnell treue Kunden. Nutze deine bisherige Berufserfahrung und versetze dich in sie hinein. Was ärgert sie oder macht ihnen ihr Leben schwer? Mit der Antwort darauf legst du auf jeden Fall den Grundstein für die Zukunft deines Architekturbüros.
Gesellschafts- bzw. Rechtsform wählen
Freiberufler. Einzelunternehmen, GmbH oder doch UG – finde die für dich passende Gesellschaftsform! Die Wahl der Rechtsform und welche sich bei der Existenzgründung eignet, hängt grundsätzlich vom jeweiligen Einzelfall ab. In Deutschland etwa entscheidet das Finanzamt anhand eines Kriterienkatalogs, ob man als Gewerbetreibender oder freiberuflich eingestuft wird. Ein weiterer wichtiger Entscheidungsfaktor ist bei einem Planungsbüro die Haftung. Wenn man beispielsweise als Unternehmensform eine Partnergesellschaft wählt, ist die Haftung besonders wichtig. Viele Existenzgründer heutzutage informieren sich nicht über die unternehmerischen Chancen und Risiken, die man eingeht, wenn man sich als Architekt selbstständig macht. Je nach Unternehmensform trägst du vielleicht die persönliche Haftung für Berufsfehler. Achte auch darauf, dass du alle nötigen Dokumente, die für die Gewerbeanmeldung gebraucht werden, bereit hast. In manchen Orten muss man zum Beispiel auch einen Auszug aus dem Handelsregister bereitstellen.
Businessplan
Was nach lästiger Pflicht klingt, ist der ultimative Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg. Die Erstellung eines gut durchdachten Businessplans ist obligatorisch, wenn man als Einzelunternehmer tätig ist. Was ist eure Idee, wie sieht der Mitbewerber aus, welche Vision habt ihr, wie sieht der Finanzplan aus? Was ist der Plan für Marketing und Vertrieb? Denke auch an die Positionierung deines Architekturbüros und siehe dir an, wie sich deine Mitbewerber nach außen hin präsentieren. Alle diese Themen werden darin ausgearbeitet. So kann man nicht nur seine Gedanken sammeln und Ziele verschriftlichen, der Businessplan ist auch eine Guideline, die regelmäßig angesehen werden sollte. So bleibt man seiner Linie auch wirklich treu. Beachte auch, was an Kosten entstehen werden, z. B. Gründungskosten und Kapitalbedarf. Was ist dein Mindestkapital? Was ist dein Kapitalbedarf für die Anlaufphase?
Struktur
Buchhaltung, Büroorganisation, die richtige Software, eine durchdachte Kommunikation mit potenziellen Auftraggebern und Projektpartnern – idealerweise wird das schon in der Gründungsphase mitbedacht. Denn: Auch ein kleines Planungsbüro muss gut organisiert sein. Je klarer kommuniziert wird, desto schneller werden auch Aufgaben erledigt. Und: Doppelarbeit – die auch mit höheren Kosten verbunden sein kann – wird von Anfang an verhindert.
untermStrich®, das Organisations- und Führungstool, ist dafür die perfekte Lösung. Eine passende Software im Bereich CAD und GIS bietet dir Widemann Systeme im Anwendungsbereich Stadtplanung auf Basis von AutoCAD und BricsCAD. Maßgeschneiderte Lösungen für Maschinenbau, Metall und Blech bietet die CAD-Software von MegaCAD.
Team
Sich selbstständig machen als Architekt bedeutet noch lange nicht, dass man alles allein machen sollte. Ganz im Gegenteil, ein kompetentes Team hält dein Unternehmen am Laufen. Das wichtigste Investment ist nämlich derzeit Mangelware: Gute Fachkräfte! Gerade deshalb sollte man eine Unternehmenskultur schaffen, die für Arbeitnehmer besonders attraktiv ist. Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit auf Homeoffice, die Chance auf Aus- und Weiterbildungen, Verantwortung übergeben, Goodies im Büroalltag – geht man auf die Bedürfnisse seines Teams ein, erntet man schnell Motivation. Immerhin braucht man jemanden, der einen Bauantrag stellen kann, wenn man selbst verhindert ist, oder eine Bauvorlageberechtigung bereitstellen kann.
Wer sich als Architekt also selbstständig machen möchte, muss vieles beachten. Wenn man jedes dieser Schritte abgeschlossen hat, steht der neuen Selbstständigkeit als Architekt nichts mehr im Wege!
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